Russen
Champanskoje für Japaner
1975 begeisterte uns in Moskau die Atmosphäre im Restaurant des Hotels „Leningradskaja“. Jeden Abend wurde dort in einem für unsere Verhältnisse riesigen Saal nicht nur gegessen und getrunken. Sobald die Band, nicht vom Band, sondern live mit einer Musik begann, wurden Messer, Gabeln und Löffel fallen gelassen. Es ging sofort auf die Tanzfläche. Und immer wieder kam es zu besonderen Einlagen, nicht nur von den Musikern oder Tänzern, sondern auch von den Kellnern. So hatte an unserem Nebentisch eine Gruppe Japaner Platz genommen.
[...]Der Russe und das "Wunderfahrrad"
Meine Mutter erzählte mir folgende Geschichte, die sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges ereignet haben soll.
Mein Urgroßvater Theodor holte täglich frische Milch, die damals noch in Blechkannen abgefüllt wurde. Er war damals schon ein alter Mann und benutzte das Fahrrad. Auf der Rückfahrt hielt er in der linken Hand den Henkel der Kanne und mit der rechten Hand hielt er den Lenker.
Warschauer Tee-Zeremonie
Pünktlich um acht Uhr öffnete sich die Tür zum Frühstückssaal des Warschauer Hotels Bristol. Im Gänsemarsch nahmen circa 30 Männer an den Tischen Platz. So wie sie aussahen, hatten wir aus dem Westen uns immer Russen vorgestellt, die „aus der Taiga“ kamen. Bestimmt waren das „Helden der Arbeit“, die zur Belohnung 1976 nach Warschau reisen durften.
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